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Zum Tod von Thomas Sielenkämper

Am 29. November 2023 verstarb das Ehrenmitglied des Schüler-Ruder-Verbandes Niedersachsen (SRVN) Thomas „Silo“ Sielenkämper im Alter von 77 Jahren.

Thomas Sielenkämper kam Mitte der 70er Jahre als Assessor mit den Fächern Geschichte und Sport an die Bismarckschule Hannover. Der damalige Ruderprotektor Ernst Beiße akquirierte den Handballer für den Rudersport. Zunächst als 2. Mann und dann nach der Pensionierung von Ernst Beiße alleinverantwortlich als Protektor. „Silo“ hat sich mit viel Herzblut in die für ihn neue Sportart eingearbeitet.

Er errang mit seinen Teams Erfolge auf Schülerregatten sowie beim Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“. Er war während dieser Zeit maßgeblich an Organisation und Durchführung der Wettkämpfe in Hannover beteiligt. Regelmäßig führte er Wanderfahrten auf zahlreichen Gewässern durch, am häufigsten auf der Oberweser, seinem Lieblingsrevier. Er kümmerte sich um den Ruderverein Bismarckschule und sorgte dafür, dass es ein „e.V.“ wurde.

Als Pädagoge stand für ihn immer der Schüler mit seiner ganzen Persönlichkeit im Vordergrund. Mit großer Gelassenheit hat er jeden Schüler „mitgenommen“ und ihm den Stellenwert für die Gruppe verdeutlicht.

Bereits in den 70er Jahren wurde er Kassenwart im SRVN. Dieses Amt übte er über 30 Jahre aus („Bis das Kassenbuch voll ist.“). Danach begleitete er als Ehrenmitglied die Verbandsarbeit. Er besuchte die Vorstandssitzungen, Rudertage und die Regatten. Häufig sprang er als Regattasprecher ein. Für die Festschrift zum 100-jährigen Bestehen verfasste er 2019 als „Verbandshistoriker“ die umfangreiche Chronik.

„Silo“ (rechts) in seinem Element: es geht um die finalen Dinge der Festschrift, links: Peter Tholl und Frank Buchholz
„Silo“ (rechts) in seinem Element: es geht um die finalen Dinge der Festschrift, links: Peter Tholl und Frank Buchholz

Wir werden Silo als einen hilfsbereiten und zuverlässigen Freund und Mitstreiter in Erinnerung behalten, der sich allzeit für seine Schüler sowie für das Schülerrudern eingesetzt hat. Seine Ausstrahlung und sein Humor bleiben unvergessen. Seinen Gesprächspartnern konnte er geduldig zuhören, bis er schließlich sagte: „Verstehe!“

Unser Mitgefühl gilt seiner Frau.

Link: https://srvn.de/

Beitragsbild: 2014 beim Jubiläum des HSRVb in Kassel: Gunther Sack, Harro Lehmann, Thomas Sielenkämper, Peter Tholl und Werner Niemeyer.

Bilder und Text: Peter Tholl

Zum Tod von Holger Niepmann

Der Bund Deutscher Schülerruderer trauert um den Ruderprotektor, den langjährigen Vorsitzenden des Schülerruderverbandes Berlin und des RC Tegel Holger Niepmann.

Am 18. August 2022 hielt Holger in der Gastronomie des RC Tegel ein Treffen mit seinem Lehrerkollegium ab, als ihn eine Wespe stach. Er erlitt eine allergische Reaktion. Sogleich eingeleitete Erste Hilfe konnte ebenso wie der sofort herbeigerufene Notarzt nichts mehr ausrichten. Holger wurde nur 63 Jahre alt.

Der Vorstand des RC Tegel schreibt: „Holger hatte die große Begabung, Jung und Alt zusammenzubringen und zu begeistern. Sein großes Engagement für das Rudern und den RC Tegel, seine Lebensfreude, seine Herzlichkeit und vor allem seinen Humor werden alle vermissen, die ihn kannten.“

Holger erlernte das Rudern 1970 beim RV Collegia in Gatow und wechselte dann als Leistungssportler zum Ruderklub am Wannsee. 1992 trat er in den RC Tegel ein und übernahm von 2013 bis 2022 den Vorsitz.

Als Sportlehrer am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Berlin war es Holger wichtig, das Schülerrudern zu fördern. Er brachte viele Schüler*innen zum Rudern, die dann in den Spandauer Vereinen aktiv waren bzw. noch sind. Mit großem Engagement war er seit vielen Jahren Vorsitzender des Schülerruderverbandes Berlin.

Als Vertreter Berlins nahm er an den Sitzungen des Bundes Deutscher Schülerruderer und des Referates Schul- und Schülerrudern der DRJ teil. Anfang August habe ich mit ihm noch telefoniert. Dabei haben wir intensiv über Rennen im Gig-Doppelachter für Kinder beim Schüler*innen-Achtercup gesprochen. Die pädagogische und breitensportliche Ausrichtung des Schülerruderns waren für ihn von großer Bedeutung.

Wir werden Holger als begeisterten und durchsetzungsstarken Protektor in Erinnerung behalten. Seiner Familie gilt unser besonderes Mitgefühl.

Link: https://srv-berlin.de/

Beitragsbild: Holger Niepmann (Mitte) beim Schülertag des BDSR im März 2008 in Berlin.

von: Peter Tholl

 

Nachruf auf Wilhelm Gieseck

Ende Oktober starb im Alter von 90 Jahren Wilhelm Gieseck.

Der Verstorbene hatte großen Anteil an der Entwicklung des Schul- und Schüler-Ruderns in den 1970/80-iger Jahren. Als Lehrer am Helmholtz-Gymnasium in Essen war er von 1967 bis 1993 Protektor der SRR MARK. Er war auch lange Jahre Vorsitzender des Schüler – Ruderverbandes Nordrhein-Westfalen und des Bundes Deutscher Schüler-Ruderverbände, dessen Ehrenvorsitzender anschließend wurde.

In dieser Eigenschaft setzte er sich in besonderem Maße gemeinsam mit den Vertretern des Schüler Ruderns aus den „klassischen“ Schülerruder-Bundesländern Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein für die pädagogischen Schwerpunkte, die das Schülerrudern in besonderem Maße bietet, ein. Hierzu gehören vor allem die Entwicklung zum verantwortlichen, sozialen Handeln und zum selbstständig handlungsfähigen jungen Menschen, der auch gelernt hat, Verantwortung und Führungsaufgaben zu übernehmen.

Auch die Zusammenarbeit und die Weiterentwicklung der gemeinsamen Ziele mit der DRJ und dem DRV wurden deutlich enger und ergiebiger. Die Basis hierfür bildete das neue geschaffene Referat Schülerrudern, in dem die Vertreter des Schülerruderns aus allen Bundesländern zusammen kamen und gemeinsam beraten konnten. Durch das Referat war auch die Einflussnahme auf den weltweit größten Schulsportwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ im Bereich Rudern möglich.

Die Arbeit von Wilhelm Giesecke und seiner Mitarbeiter wird heute von jungen, engagierten Protektoren und Ruderlehrern in seinem Sinne fortgeführt.

Wilhelm Giesecks Arbeit wird immer ein Bestandteil für die Zukunft des Schülerruderns sein.

von Wolfgang Knierim

Zum Tod von Willi Monecke

Am 13. Januar 2018 verstarb im Alter von 77 Jahren Willi Monecke der ehemaliger Protektor der Ruderriege am Greselius-Gymnasium und Leiter der Abteilung Rudern im TUS Bramsche.

Willi Monecke gründete 1970 die Ruderriege am Greselius-Gymnasium. 1971 wurde die erste Bootshalle am Mittellandkanal errichtet, die inzwischen zu einem „richtigen“ Bootshaus ausgebaut wurde. Der erste große sportliche Erfolg war 1974 die Teilnahme eines Bramscher Vierers am Bundesfinale des Wettbewerbs der Schulen „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin. Die Aktiven der Ruderriege und des TUS Bramsche errangen seitdem immer wieder große Erfolge. Außerdem führte er mit seinen Ruderern zahlreiche Wanderfahrten durch. Anfang 2006 ging er in den Ruhestand, war aber noch als Pensionär bis 2010 als Ausbilder und Trainer aktiv.
Im Juni 2016 erhielt Willi Monecke die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In seiner Laudatio bezeichnete ihn Landrat Dr. Michael Lübbersmann als einen „Pionier des Rudersports im Landkreis Osnabrück“, der mit seinem sozialen Engagement viel für unsere Gesellschaft geleistet hat.
Durch den Aufbau der Ruderriege am Greselius-Gymnasium hat Willi Monecke das Schülerrudern in Niedersachsen vorangebracht. Er war Starter bei den Regatten in Hannover und hat durch seine klaren sowie humorvollen Beiträge bei den Verbandstagen immer wieder Impulse gegeben. 2006 wurde er zum Ehrenmitglied des Schüler-Ruder-Verbandes Niedersachsen gewählt.
Die Schülerruderer werden „Willi“ als einen Protektor in Erinnerung behalten, der mit seiner Begeisterung für den Rudersport insbesondere die Entfaltung der Persönlichkeit von Heranwachsenden begleitet hat.

Peter Tholl