15. Schülerrudertag des BDSR in Hannover

Am 15. Oktober 2022 fand der 15. Schülerrudertag des Bundes Deutscher Schülerruderer (BDSR) in Hannover statt. An diesem Wochenende wurde auch der Jugendrudertag der Deutschen Ruderjugend mit Wahlen im Toto-Lotto-Saal durchgeführt.

Es begann mit der Sitzung des Referates Schul- und Schülerrudern der DRJ gemeinsam mit den Mitgliedern des BDSR. Nach den Berichten aus den Ländern wurde ausführlich über den kurzfristig zurückgezogenen Antrag des DRJ-Vorstandes zur Auflösung des Referates diskutiert. Dazu erschien der DRJ-Vorsitzende Marc Hildebrandt und stellte sich den Fragen der Anwesenden. Die Referatsmitglieder betonten noch einmal die föderale Struktur des Referats – ähnlich dem Länderrat im DRV. Dies ist gerade vor dem Hintergrund der verschiedenen Schulstrukturen und Bestimmungen von Bedeutung.

Marc Hildebrandt entschuldigte sich für die schlechte Vorbereitung des Antrages. Er erwartet von den Veränderungen, dass das Referat nicht nur berät, sondern mehr gestaltet. Dies wurde sehr kontrovers diskutiert. Der Vorsitzende wird eine Arbeitsgruppe bilden, die sich Gedanken zum Referat bis zum Jugendrudertag im Jahr 2024 macht. Aus dem Referat werden Ira Loch, Achim Eckmann und Christian Müller-Wulf mitarbeiten.

Achim Eckmann, Christian Müller-Wulf und Peter Tholl

Als Leiter des Referats hatte Achim Eckmann bereits vor einem Jahr seinen Rücktritt angekündigt. Er wurde 2014 zum Leiter gewählt und war zwischenzeitlich sogar 2. Vorsitzender der DRJ. Die Sitzungsteilnehmer dankten Achim für seine Arbeit mit einem Präsent und lang anhaltendem Applaus. Zum Nachfolger wurde Christian Müller-Wulf (Schleswig) gewählt. Er will als Interims-Leiter die Zeit bis zum Jahr 2024 überbrücken. Dann soll Thomas Wallat (Bremen) die Leitung übernehmen. Achim Eckmann wird weiter die Ruderinteressen bei der Deutschen Schulsportstiftung vertreten. Die Kontinuität in diesem sensiblen Bereich („Jugend trainiert für Olympia“) wurde von den Anwesenden und von Marc Hildebrandt sehr begrüßt. Damit wird der neue Leiter deutlich entlastet.

Die Beratungen zu den Themen Breitensport und Schülerrudern, Fortbildungsangebote für Lehrkräfte, Achtercup in Berlin und Weiterentwicklung JtfO konnten aus Zeitgründen nur angesprochen werden. Arbeitsgruppen werden hier weiterarbeiten.

Es folgte  noch die Sitzung des Bundes. Mit 45 von 70 möglichen Stimmen war das Gremium beschlussfähig. Die Regularien wurden zügig abgearbeitet. Neu in den Vorstand wurde Protektor Martin Meier (Besselgymnasium Minden) als kooptiertes Mitglied gewählt. Im Jahr 2025 soll das70jährige Bestehen des BDSR in Hamburg gefeiert werden. Es wurde über die Möglichkeit der Durchführung eines Symposiums sowie über das Anfertigen einer Festschrift gesprochen.

Beitragsbild: Die Sitzungsteilnehmer.

von: Peter Tholl

Zum Tod von Wolfgang Knierim

Der Bund Deutscher Schülerruderer (BDSR) trauert um sein Ehrenmitglied und früheren Vorsitzenden Wolfgang Knierim. Im Sommer hat er im Kreis vieler Gäste seinen 90. Geburtstag gefeiert und einen Gig-Vierer auf seinen Namen getauft. Am 12. Oktober ist er in Kassel verstorben.

Sein ehemaliger Schüler Dr. Dag Danzglock schreibt: „Wolfgang Knierim war ein Grandseigneur des Schülerruderns. Für ihn war Rudern ein pädagogisches Mittel, um junge Menschen an Verantwortung, Leistungsbereitschaft und Zusammenarbeit heranzuführen. Dabei konnte sich Wolfgang auf einen breiten Stab an Betreuerinnen und Betreuer verlassen, denn Jugendliche wurden frühzeitig in Funktionen eingebunden.“ (1)

Wolfgang übernahm 1962 das Protektorenamt an der Albert-Schweitzer-Schule Kassel. Als „Macher und Motor“ über Jahrzehnte sorgte er dafür, dass Rudern zu einem Aushängeschild der Schule wurde. Bereits 1964 gründete er den Schülerruderverband Hessen und trieb als langjähriger Vorsitzender das Schülerrudern in ganz Hessen voran.

Über den SRV Hessen war er im BDSR vertreten und übernahm als Nachfolger von Wilhelm Gieseck das Amt des Vorsitzenden, das er bis zu seiner Pensionierung 1997 ausübte. In dieser Funktion gehörte er auch dem Vorstand der Deutschen Ruderjugend an. Wolfgang bemühte sich um die Zusammenarbeit mit dem DRV und betonte dabei die Eigenständigkeit des Schülerruderns.

Persönlich kann ich mich noch gut an eine typische Begegnung mit Wolfgang beim Schülerrudertag des BDSR 2005 in Hannover erinnern. Dort sagte er zu mir: „Peter, du bist jetzt in dem Alter, wo man als Funktionär Verantwortung übernimmt!“ Diese Worte habe ich mir zu Herzen genommen.

Wolfgang hat in der Vermittlung seiner Werte Generationen junger Menschen geprägt und Lebenswege gebahnt. Wir werden Wolfgang als Vollblutprotektor in Erinnerung behalten. Seiner Familie gilt unser besonders Mitgefühl.

Beitragsbild: Wolfgang Knierim
Fußnote (1):  Zum Tod von Wolfgang Knierim (Homepage des DRV)

von: Peter Tholl

 

Ukrainische Schüler der Humboldtschule Hannover beim Kultusminister

Die Humboldtschule Hannover ist ein besonderes Beispiel, wie mit dem Schulsport ukrainische Schülerinnen und Schüler integriert werden können. Acht Ukrainer waren Bestandteil des großen Ruderteams des Gymnasiums, welches beim Bundesfinale „JtfO“ und beim Achtercup das Land Niedersachsen in Grünau vertreten hat.

Der Achter der Humboldtschule belegte beim Achtercup in Grünau den dritten Platz, rechts Trainer Yuri Zakharov.
Der Achter der Humboldtschule belegte beim Achtercup in Grünau den dritten Platz, rechts Trainer Yuri Zakharov.

Dieses bemerkenswerte Beispiel war Anlass für den niedersächsischen Kultusminister Grant Hendrik Tonne, die Aktiven, den Schulleiter Christian Steinert, das Trainerehepaar Oksana und Yuri Zakharov, Ruderprotektor Gunther Sack sowie einige weitere Ruderer der Humboldtschule, die zusammen mit den ukrainischen Aktiven in einem Boot gestartet waren, am 4. Oktober mit einem Empfang im Kultusministerium für ihre Verdienste zu ehren. Minister Tonne würdigte die Erfolge und hob „den positiven integrativen Aspekt der gemeinsamen Teilnahme an den Ruderwettkämpfen in Berlin“ hervor.

Beitragsbild: Kultusminister Grant Hendrik Tonne und Schulleiter Christian Steinert (in der Mitte) mit den Schülern und den Trainern, links Schulsportreferent Alexander Diefenbach und Zweiter von rechts Protektor Gunther Sack.

von: Peter Tholl