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Zum Tode von Gerhard Krenkel (1931 – 2025)

Am 20. September 2025, einen Monat nach seinem 94. Geburtstag, starb Gerhard Krenkel, einer der bedeutendsten Förderer der Hamburger Schülerruderei und Ehrenmitglied im Bund Deutscher Schülerruderer.

Gerhard Krenkel war von 1974 bis 1994 als ´Sachbeauftragter des Amtes für Schule´ verantwortlich für den Schulwassersport, insbesondere das Schul- und Schülerrudern in Hamburg. In dieser Funktion war er nicht nur zuständig für die Ordnung in den 5 Schulbootshäusern, sondern auch für die Pflege und Instandhaltung der vielen darin lagernden Boote, für die Modernisierung der Bootsflotte mit neuen Booten und für die Organisation und Leitung der großen Schulruderregatten auf der Alster.

Gerd Krenkel machte sich sehr verdient, indem er angehende Ruderlehrerinnen und Ruderlehrer in Fortbildungen auf ihre bevorstehende Aufgabe vorbereitete. In seiner Tätigkeit als Protektor und Ruderlehrer am Friedrich-Ebert-Gymnasium und dessen Schülerruderverein ‚Albatros’ errang er mit vielen, der von ihm ausgebildeten Mannschaften, zahlreiche Erfolge auf unseren Schulregatten und beim Wettbewerb „Jugend Trainiert Für Olympia“ in Berlin. Das erreicht man nicht in der offiziellen Unterrichtszeit; es erfordert unzählige zusätzliche Stunden an Nachmittagen und Wochenenden.

Ihm ging es dabei jedoch nicht allein darum, erfolgreiche Ruderer und Ruderinnen hervorzubringen, sondern er sah einen besonderen Wert des Schülerrudervereins in der Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler in die Mitverantwortung einzubinden. Viele seiner Schülerinnen und Schüler haben im eigenen Verein und auch im Hamburger Schüler-Ruderverband als Betreuer, Trainer oder Obleute Aufgaben übernommen und dabei das, was sie von ihrem Chef gelernt haben, an Jüngere weitergegeben.

Im Fachausschuss Rudern der Schulbehörde war Gerd Krenkel auch noch als Pensionär zwei Jahrzehnte lang sehr aktiv ehrenamtlich tätig. Nicht nur der Hamburger Schüler-Ruderverband hat ihn für seine großen Verdienste für das Schulrudern zum Ehrenmitglied ernannt, sondern auch der Bund Deutscher Schülerruderer hat ihm diese Würdigung für sein bundesweites Wirken verliehen.

Gerd Krenkel zu Ehren wurde nach seinem Eintritt in den Ruhestand auf der Schulregatta am 4. Juni 1994 ein neuer C-Gig-Vierer des Amtes für Schule auf den Namen „Gerd Krenkel“ getauft. So wird dieser Name noch viele Jahre nach seinem Tod auf der Alster präsent sein.

Wir haben mit ihm einen sehr geschätzten Kollegen und guten Freund verloren und werden ihn nicht vergessen.

Link: Hamburger Schüler-Ruderverband

Beitragsbild: Gerd Krenkel (2. v. links) auf einer Sitzung des HSRVb (ca. 2001)

von Hans Dieter Kullack

69. Verbandsregatta des Hamburger Schüler-Ruderverbands 2025

435 Schülerinnen und Schüler gehen auf der Außenalster an den Start

12.06.2025 Bei herrlich sommerlichem Wetter, mit zunächst noch für die Außenalster verhältnismäßig moderatem Wind, starteten wir in die diesjährige Verbandsregatta. Zum Ende der Regatta frischte der Seitenwind dann ordentlich auf, was besonders den Neulingen, die ihr allererstes Rennen absolvieren wollten, ordentlich etwas abverlangte. Auch für die Seiten- und  Schiedsrichter*innen war es herausfordernd, die unerfahrenen Ruder*innen gleichmäßig auf eine Startlinie zu bringen und die Rennen so zu starten, dass alle gerade innerhalb der Bahn auf das Ziel zusteuern konnten.

435 Schulruderinnen und -ruderer aus 11 Schulen und insgesamt 85 Boote gingen an den Start, wobei etwa die Hälfte der Rennen über 500m (Anfänger*innen und Neulinge) und die andere Hälfte über 1000m (Lgr. II und I) ausgefahren wurde.

Die schnellste 1000m Zeit wurde vom Schüler-Doppelvierer Jg.08-11 der Sophie-Barat-Schule (3:30,1) gefahren, die gleichaltrigen Mädchen der SBS erreichten ebenfalls als erste das Ziel in 4:13,7. Erwartungsgemäß schnell waren auch die Achter des Wilhelm-Gymnasiums (Mädchen 4:11,6, Jungen 3:47,3) sowie die Doppelzweier der Schüler (GRvH 4:15,2) und Schülerinnen (Wichern-Schule 4:16,3).

Das größte Meldefeld gab es beim Rennen 44, Mixed-Gig-Doppelvierer Jg 11-13, Anfänger mit 3 Abteilungen und 14 Booten am Start. Dies entspricht dem olympischen Geist (Mixed Rudern wird erstmals olympisch) und wir freuen uns sehr darüber, dass so viele hochmotivierte Nachwuchs-Ruder*innen am Start waren, die hoffentlich noch lange den Spaß am Rudern behalten.

Weitere Informationen und die Ergebnisse gibt es auf der Homepage des HSRVb: schulrudern.hamburg.de

Text: Silke Frank
Fotos: Birgit Eckmann, Achim Eckmann

Teilnehmerrekord bei der 29. Ergometer-Wettfahrt in Hamburg

600 Ruderer lassen die Sporthalle beben

Am Sonnabend, den 22. Februar fand die 29. Ergometer-Wettfahrt in der Sporthalle der Wichern-Schule statt. Die Ergometer-Wettfahrt der Hamburger Schulruderer ist der älteste und größte Indoor Ruderergometer-Wettkampf in Hamburg. Seit drei Jahren wird sie vom Landesruderverband AAC/NRB und dem Hamburger Schüler-Ruderverband gemeinsam ausgerichtet. Zu sehen gab es Sprintrennen, Staffeln und Rennen über die Distanzen von 1000 m – 2000 m. Mit 600 Startern hatte die Wettfahrt in diesem Jahr ein außerordentlich großes Meldeergebnis. Das versprach einen spannenden Renntag. Den Zuschauern wurden zahlreiche durchaus respektable Leistungen geboten. Elsa Wilken von der Wichern-Schule (RC Dresdenia), brauchte im Rennen der 12-Jährigen Ruderinnen nur  01:57.7 min für die 500 Meter. Im 1000-Meter-Rennen der 12/13-Jährigen brauchte Lennart Koch von der Brecht Schule (RC Allemannia) nur 3:34.7 min und war damit sogar schneller als der Sieger der 13/14-Jährigen. Bei den schweren B-Junioren siegte Stefan Dröge vom Walddörfer Gymnasium (RC Allemannia) mit einer guten Zeit von 4:55.0 min und rund fünf Sekunden vor dem Zweitplatzierten souverän. 

Ein enorm starkes Rennen zeigten die schweren A-Junioren an diesem Samstag. Mit Kjell Van De Bergh (STS Alter Teichweg/ DHuGRC), Benicio Daniel (Wilhelm-Gym./RC Allemannia) und Benicios Trainingspartner Florian Bartels vom Bremer Ruderclub ‚Hansa‘ blieben gleich drei Ruderer deutlich unter der WM-Norm. Besonders beeindruckend war die Leistung von Kjell Van de Bergh, der mit einem hohen Streckenschlag von 40 Schlägen pro Minute den selbst gesteckten Plan, die 6:10.0 min zu knacken, eindrucksvoll in die Tat umsetze. Mit 6:09.7 min unterbot er die WM-Norm um gut acht Sekunden, ließ den Zweitplatzierten Benicio Daniel rund vier Sekunden hinter sich und hinterließ viele verblüffte Gesichter in der Halle – auch vor dem Hintergrund, dass Kjell gerade erst in den A-Bereich hochgewachsen ist. Matyas Gietz vom Brecht Gymnasium (RC Favorite Hammonia) ließ bei den leichten A-Junioren nichts anbrennen und wurde mit einer Zeit von 6:46.4 min souveräner Sieger seiner Klasse. Frida Dettmann von der Stadtteilschule Bergedorf (RG HANSA) fuhr im 1500-Meter-Rennen der B-Juniorinnen wie ein Uhrwerk drei mal die 1:50/500m und kam damit nach 05:29.9 min und damit sieben Sekunden vor der Zweitplatzierten Nike Versace (Emilie-Wüstenfeld-Gym./ RG HANSA) ins virtuelle Ziel auf der großen Leinwand. Beeindruckend auch die Tatsache, dass die ersten vier Platzierten in diesem Rennen der Trainingsgruppe der RG HANSA angehören. 

Im Rennen der leichten B-Juniorinnen ließ Maria Josza keiner ihrer Gegnerinnen auch nur den Hauch einer Chance und holte sich mit beeindruckendem Abstand und einer sehr guten Zeit von 5:49.0 min vor der Zweitplatzierten die Goldmedaille. „Maria ist unglaublich! Sogar gesundheitlich angeschlagen fährt sie uns hier in Grund und Boden“, zeigte sich ihre Trainingskameradin Ava beeindruckt von dieser Leistung. Bei den A-Juniorinnen war es in diesem Jahr Judith Guhse vom Rendsburger Ruderverein, die mit 07:13.9 min als Einzige die WM-Norm von 7:18,0 min deutlich unterbieten konnte und damit die Zweitplatzierte Charlotte Moritz (Heinrich-Hertz-Schule/ARV Hanseat) auf den zweiten Platz verwies.   

Im offenen Männerrennen siegte in 6:15.2 min Leon Braatz vom RC Bergedorf. Dass ein Leichtgewicht die schweren Jungs auf dem Concept2 durchaus ärgern kann, bewies Melvin Müller-Ruchholtz vom Ersten Kieler Ruder-Club. Nur 1,4 Sekunden länger benötigte Melvin für die 2000 m und war damit sogar noch weit von seinem persönlichen Bestwert entfernt. Am Ende des Renntages, gegen 18.00 Uhr, ließen die Staffeln noch einmal die Sporthalle erzittern. Unter lauten Anfeuerungsrufen der Fans und dem Rhythmus der nicht wirklich leisen Musik ging es hier um einen schnellen Wechsel der Ruderer auf den Ergometern. „Der große Erfolg dieser Veranstaltung liegt im Miteinander von Breitensport, leistungsorientiertem Sport und Leistungssport sowie im Miteinander von Schulrudern und Vereinsrudern. Das ist eine besondere Stärke hier in Hamburg, die uns eine tolle Grundlage für die Talentarbeit liefert,“ so das Fazit von Organisator Achim Eckmann vom Hamburger Schüler-Ruderverband.

Link zur Homepage des HSRVb

von Helge Heyken (HSRVb)