Am 11. Februar 2023 veranstalteten der Landesruderverband Niedersachsen (LRVN) und der Schüler-Ruder-Verband Niedersachsen (SRVN) das sechste gemeinsame Rudersymposium. 140 Teilnehmer aus Niedersachsen und Schleswig Holstein waren zu der Veranstaltung in Lingen/Ems erschienen. Die Räumlichkeiten des Gymnasiums Georgianum boten eine ausgezeichnete Infrastruktur für diese Fortbildung.
Organisator und Landestrainer Tobias Rahenkamp, Ehrenvorsitzender Reinhard Krüger (LRVN) und Vorsitzender Peter Tholl (SRVN) waren sehr erfreut über den großen Zuspruch dieser Veranstaltung. Um den Ablauf vor Ort kümmerte sich Protektor Reinhard Fink. In den Workshops ging es um die Themen: Technik des Skullens, Trainingsplanung, Steuerpersonenlehrgang, Einführung in die Krafttechnik „Umsetzen“, alternative Wettkampfformen als Baustein im langfristigen Talentaufbau und Steuern im Training und bei Regatten. Außerdem hatte die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) einen Informationsstand aufgebaut, der durchgehend umlagert war.
Beitragsbild: Die Referenten mit Organisatoren und Funktionären
Am 23. Januar 2023 gab es im Nettebad eine beeindruckende Osnabrücker Ruder-Premiere. 82 junge Ruderinnen und Ruderer der Ruderriege Carolinum erlebten im Rahmen des Wasser- und Rettungssporttages das Rudern und Kentern im Skiff im 33m langen Funktionsbecken des Nettebades.
Protektor Jan Jedamski war sichtlich beeindruckt: die meisten Ruderinnen und Ruderer haben noch nie in ihrem Leben eine Kenterung erlebt. Dies im Rahmen einer sicheren Umgebung und warmen Temperaturen zu erleben, erhöht nicht nur die Möglichkeiten zur Rettung, es hat auch allen viel Spaß gemacht. Für 2024 ist eine Wiederholung geplant.
Vom 13. bis zum 15.1.2023 fand in der Jugendherberge Hannover die Gremiensitzung der Deutschen Ruderjugend statt. Über 40 Teilnehmer nutzen diese Veranstaltung auch zum Wiedersehen und zum persönlichen Austausch.
Im Mittelpunkt stand die „Zukunftswerkstatt“ am Samstag. Referent Gerd Wermelskirch vom ARGO-Team verfolgte gemeinsam mit den Teilnehmern das Ziel, nach der Corona-Pandemie strategische Leitlinien zu entwickeln, die nachhaltig in die Zukunft der einzelnen Gremien führen und die gemeinsame Identität schärfen sollten. Es wurde eine priorisierte Themenliste mit Aufgaben und Projekten erarbeitet. Die Mitglieder des Referates Schul- und Schülerrudern nahmen sich daraus die Themen: Wertschätzung, Ausbildung und Breitensport mit. Darüber wurde bereits auf der folgenden Referatssitzung gesprochen.
Das Format der Gremiensitzung hat allen gut gefallen und soll jährlich wiederholt werden.
Am 22. Januar 2023 fand der 71. ordentliche Verbandsrudertag des SRVN im Domgymnasium in Verden statt. Vorsitzender Peter Tholl begrüßte unter den 20 Teilnehmern den Gastgeber Protektor Peter Heilen. Erstmals fand der Verbandstag an der Aller in Verden statt.
Der Bericht des Vorstandes war geprägt von zahlreichen Aktivitäten. Die massiven Einschränkungen durch die Corona-Pandemie gerade im Bereich der Schulen haben im Schülerrudern deutliche Spuren hinterlassen. Umso erfreulicher sind die zahlreichen und vielfältigen Aktivitäten in der zweiten Jahreshälfte. Es wurden u. a. wieder drei perfekt organisierte Schülerregatten auf dem Maschsee durchgeführt.
Sehr erfreulich war das Abschneiden der niedersächsischen Schulen beim Bundesfinale in Berlin. Mit acht Podestplätzen hatte Niedersachsen bundesweit die meisten Mannschaften auf dem Treppchen. Darunter waren auch ukrainische Schülerinnen und Schüler, die die Humboldtschule Hannover besuchen. Bei einem Empfang hob Kultusminister Grant Hendrik Tonne „den positiven integrativen Aspekt der gemeinsamen Teilnahme an den Ruderwettkämpfen in Berlin hervor.“ Peter Tholl richtete abschließend einen Dank an alle (Schüler, Lehrer, Helfer, Eltern und Sponsoren), insbesondere an das gesamte Vorstandsteam.
Die Entlastung des Vorstandes nahm Ehrenvorsitzender Gunther Sack vor. Bei den folgenden Wahlen gab es Veränderungen bei den Beisitzern (Joschua Grüne für Philipp Kürschner), bei den jugendlichen Beisitzern (Sina Kluwe und Emilia Wagner für Ben Friedrichs und Hajime Funke) und beim Vertreter bei der Landesruderjugend (Hajime Funke für Björn Gerß). Danach folgte eine lebhafte Diskussion über die geplanten Änderungen beim Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“.
Der intensive und harmonische Verbandstag klang mit einem Imbiss und guten Gesprächen in einem angenehmen Ambiente aus.
Die Corona-Pandemie hat beim Schülerrudern Spuren hinterlassen. Zum Glück hat sich im Laufe des Jahres die Situation entspannt, sodass Regatten, Wanderfahrten, Lager, Veranstaltungen, Fortbildungen etc. wieder ohne größere Einschränkungen stattfinden konnten. Mein Dank geht an alle beteiligten Schüler*innen, Protektor*innen, Trainer*innen, Helfer*innen, Lehrkräfte, Schulleiter*innen und Eltern.
Achter in Klagenfurt
Wir blicken zuversichtlich nach vorne und hoffen, dass im Zuge der Normalisierung an allen Standorten das Schülerrudern in vollem Umfang wieder aufgenommen wird und dass bei Veranstaltungen und Wettkämpfen das Vorcoronaniveau wieder erreicht und eventuell sogar übertroffen wird. Die Resonanz auf viele Veranstaltungen im vergangenen halben Jahr bestärkt den optimistischen Ausblick.
Wir wünschen frohe Weihnachten und alles Gute sowie Gesundheit für das Jahr 2023.
Peter Tholl, Vorsitzender BDSR
Beitragsbild: Nikolausrudern 2022 vor der Alstertanne in Hamburg
Am 10. Dezember 2022 fand in der Sporthalle des Besselgymnasiums Minden ein Ergometerwettkampf statt. Organisator Björn Bierwirth bemerkte dazu in der Vorankündigung: „Was vor acht Jahren als kleines vereinsinternes Event gestartet ist, wird nur erwachsen. Der (M)Indoorcup hat sich mittlerweile zu einem Event über Ländergrenzen entwickelt.“ Weiter führte er aus: „Lasst uns wieder gemeinsam die Ketten der Ergos von Angesicht zu Angesicht zum Glühen bringen.“
Gemeldet waren 328 Sportler*innen. Neben den Gastgebern waren Athleten aus Bückeburg, Hannover, Kassel, Mühlheim/ Ruhr, Münster, Nienburg und Osnabrück am Start. Die Veranstalter sorgten für ein professionelles Ambiente und für einen reibungslosen Ablauf der zahlreichen Rennen und Siegerehrungen. Es begann mit den verschiedenen Einzelrennen. Lauter wurde es am Nachmittag, als die Viererrennen für viele Emotionen sorgten.
Am Samstag, dem 26. November 2022, fand in Oldenburg für die Schul- und Vereinsruderer ein Duathlon statt. Daran nahmen neben den Gastgebern noch Sportler aus Leer, Meppen, Norden, Osterholz-Scharmbeck und Otterndorf teil. Protektor und Trainer Steffen Oldewurtel (Helene-Lange-Schule und ORVO) hatte die Veranstaltung gemeinsam mit zahlreichen Helfern glänzend organisiert und durchgeführt.
Es begann in der Sporthalle mit einem allgemeinen Sportwettbewerb. Ca. 80 Kinder und Jugendliche waren mit großer Begeisterung auf dem Ergometer, beim Medizinball-Zielwurf, bei Geschicklichkeitsübungen etc. aktiv. Es folgte die Ruderstrecke über 5 Kilometer im Gig-Doppelvierer auf der Hunte („Head-of-the-river-Hunte“). Zusätzlich starteten hier auch Erwachsene, sodass insgesamt 28 Viererteams in die Wertung kamen. Am Ende der Veranstaltung freuten sich alle über das schöne Gemeinschaftserlebnis.
Ende November besuchte unser Vorsitzender Peter Tholl die Stadt Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern, um sich vor Ort über die Situation des Schülerruderns am Strelasund zu informieren.
Das Schülerrudern ist am Hansa-Gymnasium traditionell verankert. Bereits vor über 100 Jahren gründeten Schülerinnen des Lyzeums ein Schulruderteam am Strelasund. 1993 begann die enge Kooperation mit dem nur 500 Meter entfernten Stralsunder RC, der fortan Boote und Räumlichkeiten zur Verfügung stellte. Für das notwendige Knowhow vor Ort sorgt Lehrertrainer Uwe Breitsprecher.
Das Hansa-Gymnasium an der Sundpromenade am Rande der Altstadt
Uwe Breitsprecher und Peter Tholl
Der Ergometerraum
Viele Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Klassenstufen nutzen jedes Jahr das Angebot, im regulären Schulsport das Rudern in seinen Grundzügen zu erlernen. Die Trainingsruderer bereiten sich auf die Teilnahme an Regatten vor. In den vergangenen Jahren qualifizierte sich jährlich das Hansa-Gymnasium für das Bundesfinale des Wettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ und kehrte regelmäßig mit Medaillen zurück an die Ostsee.
Beitragsbild: Das Bootshausgelände des Stralsunder RC an der Ostsee: vorne die über 100 Jahre alten Bootshallen, in der Mitte das Bootshaus aus den 30 Jahren (roter Klinker) und daneben der Neubau mit Funktionstrakt. Im Bootshaus stehen Betten und Aufenthaltsräume für Wanderfahrten oder für Ruderlager zur Verfügung.
Am 8.11.2022 fand im Bootshaus der Albert-Schweitzer-Schule Nienburg (ASS) eine Lehrerfortbildung zum Thema „Impulse für das Rudern mit Schüler*innen“ statt. Daran nahmen 17 Lehrer teil. Geleitet wurde die Fortbildung von Peter Tholl, der auf fast 40 Jahre Erfahrung als Protektor am Gymnasium Carolinum Osnabrück zurückblickt. Veranstalter war die Leibniz Universität Hannover, die für die Qualitätsentwicklung an den Schulen in Niedersachsen zuständig ist.
Nach der ersten Welle der Coronapandemie hatten Ehrenvorsitzender Gunther Sack und Vorsitzender Peter Tholl vom Schüler-Ruder-Verband Niedersachsen das Gefühl, dass das Schülerrudern Impulse benötigt. Die Fortbildung wurde zunächst für den Februar 2021 und dann für den Februar 2022 geplant. Wegen der Pandemie konnten beide Schulungen in Präsenz nicht stattfinden. Der dritte Anlauf war endlich erfolgreich.
Inhaltlich begann es mit dem Thema „Sicherheit“. Die für das Rudern relevanten Passagen des niedersächsischen Erlasses „Bestimmungen für den Schulsport“ wurden detailliert besprochen und es wurde auf die Bedeutung des Steuerpersonenlehrgangs für die Heranwachsenden hingewiesen. Abgerundet wurden die Ausführungen mit dem Lehrfilm „Sportkanal“ über die Gefahren beim Rudern auf Binnenwasserstraßen.
Die Teilnehmer betrachten den Film „Sportkanal“
Der Praxisblock auf dem Ergometer
Es folgte der Komplex „Ergometerrudern“. Marcus Weber, Protektor der ASS, hatte in der Bootshalle acht Ergometer aufgebaut. Nach einer kurzen theoretischen Einweisung wurde in Kleingruppen an der Technik gearbeitet. Danach wurden – als Anregungen für mögliche Unterrichtsinhalte – verschiedene Belastungen gefahren.
Nach der Mittagspause wurde die Schulung mit einer Phantasiereise fortgesetzt. Durch Konzentrationsübungen versetzten sich die Teilnehmer gedanklich in ein Ruderboot. Sie waren unterwegs auf einer Ruderwanderfahrt auf der Oberweser von Wahmbeck nach Höxter. Detailliert erlebten sie das Ablegen gegen die Strömung mit der folgenden Wende, einen Steuermannswechsel auf dem Wasser und das Passieren der Seilfähre in Herstelle. Das Beschreiben des Gleitens des Bootes, der durch die Sonneneinstrahlung herrlichen Laubfärbung sowie des Zwitscherns der Vögel sorgten dafür, dass alle sehr intensiv in das Geschehen eintauchten.
Es folgte das Thema „Ruderkurse in der Sekundarstufe II“ mit möglichen Unterrichtsinhalten und Besonderheiten der Organisation. Intensiv diskutiert wurde über die Notengebung und über den sportpraktischen Teil der Abiturprüfung in der Sportart Rudern.
Der letzte große Themenblock war „Breitensport in der AG Rudern“. Ziel des Schülerruderns ist es, viele Schüler dauerhaft für unsere Sportart zu begeistern und dabei pädagogische Ziele zu realisieren (Entfaltung der Persönlichkeit). Es kamen Anregungen der Teilnehmer: Ruderlager, Wanderfahrten, die Teilnahme an Schülerregatten, Veranstaltungen etc. Es wurde auch die „Kultur der Anerkennung“ thematisiert. Dadurch und durch das Modell des „Generationenvertrages“ kann es gelingen, viele dauerhaft für das Rudern als Sportler, Ausbilder oder Helfer zu begeistern.
Abgerundet wurde der Tag mit einem Ausblick auf Veranstaltungen im Jahr 2023. In diesem Zusammenhang wurde über die Bedeutung des Schülerruderverbandes gesprochen. Da die einzelnen Protektoren vor Ort häufig Einzelkämpfer sind, kann die Zusammenarbeit in einem Verband die Kameradschaft untereinander stärken und die Motivation fördern.
Beitragsbild: Die Teilnehmer auf der Wiese am Bootshaus.
Am 15. Oktober 2022 fand der 15. Schülerrudertag des Bundes Deutscher Schülerruderer (BDSR) in Hannover statt. An diesem Wochenende wurde auch der Jugendrudertag der Deutschen Ruderjugend mit Wahlen im Toto-Lotto-Saal durchgeführt.
Es begann mit der Sitzung des Referates Schul- und Schülerrudern der DRJ gemeinsam mit den Mitgliedern des BDSR. Nach den Berichten aus den Ländern wurde ausführlich über den kurzfristig zurückgezogenen Antrag des DRJ-Vorstandes zur Auflösung des Referates diskutiert. Dazu erschien der DRJ-Vorsitzende Marc Hildebrandt und stellte sich den Fragen der Anwesenden. Die Referatsmitglieder betonten noch einmal die föderale Struktur des Referats – ähnlich dem Länderrat im DRV. Dies ist gerade vor dem Hintergrund der verschiedenen Schulstrukturen und Bestimmungen von Bedeutung.
Marc Hildebrandt entschuldigte sich für die schlechte Vorbereitung des Antrages. Er erwartet von den Veränderungen, dass das Referat nicht nur berät, sondern mehr gestaltet. Dies wurde sehr kontrovers diskutiert. Der Vorsitzende wird eine Arbeitsgruppe bilden, die sich Gedanken zum Referat bis zum Jugendrudertag im Jahr 2024 macht. Aus dem Referat werden Ira Loch, Achim Eckmann und Christian Müller-Wulf mitarbeiten.
Achim Eckmann, Christian Müller-Wulf und Peter Tholl
Als Leiter des Referats hatte Achim Eckmann bereits vor einem Jahr seinen Rücktritt angekündigt. Er wurde 2014 zum Leiter gewählt und war zwischenzeitlich sogar 2. Vorsitzender der DRJ. Die Sitzungsteilnehmer dankten Achim für seine Arbeit mit einem Präsent und lang anhaltendem Applaus. Zum Nachfolger wurde Christian Müller-Wulf (Schleswig) gewählt. Er will als Interims-Leiter die Zeit bis zum Jahr 2024 überbrücken. Dann soll Thomas Wallat (Bremen) die Leitung übernehmen. Achim Eckmann wird weiter die Ruderinteressen bei der Deutschen Schulsportstiftung vertreten. Die Kontinuität in diesem sensiblen Bereich („Jugend trainiert für Olympia“) wurde von den Anwesenden und von Marc Hildebrandt sehr begrüßt. Damit wird der neue Leiter deutlich entlastet.
Die Beratungen zu den Themen Breitensport und Schülerrudern, Fortbildungsangebote für Lehrkräfte, Achtercup in Berlin und Weiterentwicklung JtfO konnten aus Zeitgründen nur angesprochen werden. Arbeitsgruppen werden hier weiterarbeiten.
Es folgte noch die Sitzung des Bundes. Mit 45 von 70 möglichen Stimmen war das Gremium beschlussfähig. Die Regularien wurden zügig abgearbeitet. Neu in den Vorstand wurde Protektor Martin Meier (Besselgymnasium Minden) als kooptiertes Mitglied gewählt. Im Jahr 2025 soll das70jährige Bestehen des BDSR in Hamburg gefeiert werden. Es wurde über die Möglichkeit der Durchführung eines Symposiums sowie über das Anfertigen einer Festschrift gesprochen.