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Auf den Rollsitz, fertig, los! Schnupperrudern der 5. Klassen am Ratsgymnasium Osnabrück

Am Freitag, den 29. August, um die Mittagszeit, brach im Bootshaus von Osnabrück ein besonderer Moment an. Die Sonne zeigte sich immer häufiger, und es war angenehm warm – perfekte Bedingungen für die neuen Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen, die nach der vierten Stunde endlich die Schulbank gegen den Rollsitz eines Ruderbootes tauschen durften. Begleitet von erfahrenen Schülerinnen und Schülern der Ruderriege, die als Steuerleute und Helfer fungierten, ging es mit Vorfreude und ein wenig Nervosität zum Bootshaus.

Schnell füllten sich die drei Drachenboote mit den 5. Klässlern, die sich gespannt mit Schwimmwesten und Paddeln auf ihre Fahrt über den Stichkanal vorbereiteten. Das Rudern begann zunächst etwas gemächlich – es dauerte eine Weile, bis die 12 Gig-Doppelvierer ins Wasser gelassen, die Skulls eingelegt und alle Mannschaften vollständig waren.

Doch bereits beim Einsteigen stellte sich für viele die erste Herausforderung: Den richtigen Fuß auf das Einstiegsbrett setzen, mit der rechten Hand das Ruder (Skull) greifen, mit der anderen Hand an der Bordwand festhalten und dann mit einem geschickten Schritt ins Boot einsteigen, um schließlich den auf Rollen gelagerten Sitz zu erreichen.

Ratsgymnasium Schnupperrudern 2025Sobald die jeweils drei „Neulinge“ und zwei Erfahreneren endlich sicher im Boot sitzen, geht es hinaus auf den Stichkanal. Die älteren Ruderer, die eine Steuermannsausbildung absolviert haben, führen die Anfänger in die Grundlagen der Rudertechnik ein. Zunächst üben alle für sich die Bewegungsabläufe, und die ersten Ruderschläge gelingen schon ganz gut. Doch mit dem Hinzukommen weiterer Ruderer wird es eine echte Herausforderung: Um sich dem Ruderschlag und dem Rhythmus der anderen anzupassen, bedarf es voller Konzentration und Teamarbeit. Die Erkenntnis, dass Rudern nicht nur Kraft, sondern auch ein ordentliches Maß an Koordination erfordert, kommt schnell. Und doch – auch wenn es zu Beginn holprig ist – macht es schon jetzt viel Spaß.

Nach den ersten Versuchen war eine Stärkung mehr als willkommen: Pommes und Bratwurst warteten auf die hungrigen Schülerinnen und Schüler. Anschließend konnten die 5. Klässler entweder in die Drachenboote wechseln oder noch eine Runde im Ruderboot drehen.

Der Tag fand bei den neuen Schülerinnen und Schülern des Ratsgymnasiums und deren Eltern durchweg positive Resonanz. Ein herzliches Dankeschön dafür! In den kommenden Wochen bis zu den Herbstferien haben die 5. Klässler nun freitags von 14 bis 16 Uhr die Möglichkeit, das Rudern weiter auszuprobieren. So können sie sich bis nach den Herbstferien entscheiden, ob sie dem Rudersport treu bleiben wollen.

Bereits an den darauffolgenden Freitagen gingen zwischen 22 und 26 Gig-Doppelvierer mit Obleuten, Sicherheitsruderern aus höheren Jahrgangsstufen und jeweils drei 5. Klässlern auf das Wasser.

Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an die vielen älteren Schülerinnen und Schüler, die Ehemaligen sowie die Kolleginnen und Kollegen, die das „Schnupperrudern“ und die nachfolgenden AG-Termine erst möglich gemacht haben. Ohne diese tatkräftige Unterstützung wäre das unvergessliche Erlebnis und die Möglichkeit, das Rudern für die neuen 5. Klässler auszuprobieren, nicht denkbar.

Link: https://rudern.ratsgymnasium-os.de/

Text und Fotos: Marcus Funke

Lehrkräftefortbildung „Rudern“ in Osnabrück

Am 26.8.2025 fand bei herrlichem Sommerwetter am Schüler-Bootshaus in Osnabrück eine Lehrkräftefortbildung zum Thema „Planung und Durchführung einer Ruderwanderfahrt sowie Verladen eines Ruderbootes“ statt. Daran nahmen fünf Lehrer*innen aus Aurich, Hankensbüttel, Nienburg, Oldenburg und Osnabrück teil. Geleitet wurde die Fortbildung vom Vorsitzenden des Schüler-Ruder-Verbandes Niedersachsen Peter Tholl. Veranstalter war die Leibniz Universität Hannover, die für die Qualitätsentwicklung an den Schulen in Niedersachsen zuständig ist.

Nach der Ankunft am Bootshaus machte Peter Tholl Anmerkungen zur Fahrtordnung auf dem Osnabrücker Stichkanal und erläuterte detailliert das Verhalten in Schleusen. Durch die Unterstützung von zwei befreundeten Ruderern wurden die fünf Lehrgangsteilnehmer auf einen Vierer und einen Zweier verteilt. Es wurde eine 20 Kilometer lange Halbtagesfahrt mit einer Tal- und einer Bergschleusung durchgeführt. Nach zehn Kilometern wurde angelegt und es gab eine kleine Stärkung. Mit veränderten Besetzungen ging es zurück. Am Bootshaus wurden die Boote gesäubert. Jetzt hatten sich alle eine Pause verdient.

Danach war noch genügend Zeit für den Theorieteil. Peter Tholl gab Tipps zur Beschaffung von Informationen über unbekannte Strecken. Hier bietet das Internet eine Fülle von Hinweisen. Zusätzlich stellte der Lehrgangsleiter „Musterwanderfahrten“ auf der Ober-Weser vor. Er ging auch ausführlich auf das Thema „Sicherheit“ ein. Die für das Wanderrudern relevanten Passagen des niedersächsischen Erlasses „Bestimmungen für den Schulsport“ wurden besprochen. Er machte Werbung für die Durchführung eines  Steuerpersonenlehrganges für die Heranwachsenden.

Im abschließenden Teil ging es um das Verladen von Booten. Exemplarisch wurde ein Gig-Doppelvierer abgeriggert. Es wurde erläutert, welche Teile beim Transport ausgebaut und welche wie gesichert werden. Neben dem Boot müssen auf dem Anhänger die folgenden Teile mitgenommen werden: Skulls, Steuer, Ausleger, Rollsitze, evtl. Steuerpersonensitz, Bodenbretter, Paddelhaken, Werkzeug und Ersatzschrauben.

Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einem Ausblick auf Veranstaltungen des Jahres 2026.

Beitragsbild: Gig-Doppelvierer auf dem Stichkanal, im Hintergrund die Hollager Schleuse.

von Peter Tholl

Schulregatta in Kassel

Ratsgymnasium Osnabrück erfolgreichste Schule in Kassel

Bei der Schülerregatta des Schülerruderverbandes Hessen in Kassel war mit 23 Siegen das Ratsgymnasium aus Osnabrück die erfolgreichste Schule, gefolgt vom heimischen Friedrichsgymnasium mit 17 Siegermannschaften und dem Carolinum aus Osnabrück mit 12 Erfolgen. Das Ratsgymnasium gewann darüber hinaus die Achterwettbewerbe in der ältesten Altersklasse sowohl bei den Schülern als auch bei den Schülerinnen. Erfreulich: keine Schülerruderriege fuhr in diesem Jahr ohne Sieg nach Hause.

In diesem Jahr hatte die Regattaleitung mit Klaus Reitze und Holger Römer ein Mammutprogramm zu absolvieren. Insgesamt sollten 102 Läufe von 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr über die Strecke gebracht werden. Der „Wettergott“ und die Disziplin der Ruderinnen und Ruderer  spielten mit, so dass kaum Verzögerungen aufkammen und das Vorhaben gelang. Herzlichen Dank an die Kasseler Kollegen und die Schülerinnen und Schüler vom „FG“ sowie vom Wilhelmsgymnasium aus Kassel, die für dies alles sorgten.

Nach dem Ende des Trainingslagers der Schulen aus Hannover übers Pfingstwochenende ging’s mittwochs zur Schülerregatta, um das Trainierte zu erproben. Die Schülerinnen und Schüler aus Hannover machten ihre Sache ziemlich gut, denn insgesamt konnten sie 23 mal am Siegersteg anlegen. Recht erfolgreich waren allerdings die Osnabrücker Schulen sowie das heimische „Friedrichsgymnasium“. Interessant zu beobachten war ebenso, dass die Schulen in Osnabrück nahezu ausschließlich an Vierer- und Achter Rennen beteiligt waren, während die Schulen aus Hessen, wenn man vom Friedrichsgymnasium aus Kassel absieht, primär in Kleinbooten am Start waren. Deutliche Konzeptunterschiede werden hier sichtbar. So gewann das Ratsgymnasium aus Osnabrück alle seine 23 Siege in Vierer- und Achter-Wettbewerben. Das ebenfalls mit 17 Siegen sehr erfolgreiche Friedrichsgymnasium aus Kassel hingegen primär in den Kleinboot-Wettbewerben. Aber auch das „FG“ gewann einen Mixed-Achter in der jüngsten Altersklasse. Nicht unerwähnt sein soll, dass die Schülerinnen und Schüler des Carolinums aus Osnabrück ebenfalls Achter-Wettbewerbe gewannen, einmal bei den Jüngsten und bei den Schülern der ältesten Altersklasse.

Insgesamt eine pünktlich verlaufende Regatta mit vielen spannenden Wettbewerben.

Link: http://srvbhessen.de/

Beitragsbild: Große Meldefelder und spannende Rennen gab es bei den Jüngsten im Gig-Doppelvierer.

Text: Dr. Thomas Woznik
Fotos: Peter Tholl

Die Steuerfrau des Rats-Achters

„Kopf und Hirn des Bootes“ und „Wie die Osnabrücker Steuerfrau Teelke Schubandt ihren Ruderjungs Beine macht“ – so überschreibt Matthias Liedtke seinen umfangreichen Artikel über die 16-jährige Steuerfrau des Rats-Jungenachters in der NEUEN OSNABRÜCKER ZEITUNG (30.11.2023, S. 28).

Vorbereitung auf das Training
Vorbereitung auf das Training

„Pubertierende Jungs, die sich freiwillig von einem Mädchen herumkommandieren lassen?“ Das gibt es am Ratsgymnasium, wo die kleine, aber stimmkräftige Teelke Schubandt den erfolgreichen Achters steuert. Teelke wurde von den Achter-Ruderern gefragt, ob sie Steuerfrau werden möchte. Sie hat zugesagt, weil sie gern Verantwortung übernimmt und sich darüber freut, wenn das Team unter ihrer Anleitung gemeinschaftlich Fortschritte macht. Im September gewann der Rats-Achter die Bronzemedaille bei „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin.

„Gerade das letzte Viertel der 1000-Meter-Distanz ist reine Kopfsache“, erklärt Schlagmann Marius Peters. Und bestätigt die in der Ruderwelt weit verbreitete Annahme, dass eine gute Steuerperson jene bis zu drei Sekunden herausholen kann, die bei einem knappen Rennen am Ende entscheidend sein können.

Nach ihrem Abitur kann sich Teelke vorstellen, Jura zu studieren. Dass sie später Klienten durch etwas hindurchmanövrieren und ans Ziel bringen kann, hat sie bereits jetzt bewiesen.

Links:
Neue Osnabrücker Zeitung
Ratsgymnasium Osnabrück

Beitragsbild: Teelke Schubandt auf dem Steuerplatz des Rats-Achters.

Fotos: André Havergo
Text: Peter Tholl