Archiv der Kategorie: Allgemein

Hamburger Schulmeisterschaften und Landesentscheid JTFO 2019

(25.06.2019) Pralle Sonne und zum Teil strammer Gegenwind auf der Außenalster erhöhten die Anforderungen. Manches Teilnehmerfeld besonders der Rennen des Rahmenprogramms zog sich entsprechend auseinander. Aber trotz dieser selektiven Bedingungen gab es gerade in einigen der acht für das Bundesfinale von Jugend trainiert für Olympia qualifizierenden Rennen besonders enge Entscheidungen.

Alle qualifizierten Teams im Überblick
Schülerinnen:
WKIII (05 – 07), Renndoppelvierer: Wichern Schule (Kooperation mit ARV Hanseat), nach hartem Kampf knapp vor Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium und Wilhelm-Gymnasium.
WKII (02 – 04), Renndoppelvierer: Heinrich-Hertz-Schule (Kooperation mit RG Hansa), sicher vor Matthias-Claudius-Gymnasium und Wilhelm-Gymnasium
WK II Gig-Doppelvierer: Matthias-Claudius-Gymnasium (RV Wandsbek) sicher vor Wilhelm-Gymnasium
Schüler:
WKIII, Renndoppelvierer: Wilhelm-Gymnasium (DHuGRC) sicher vor Brecht Schulen
WKII, Renndoppelvierer: Wilhelm-Gymnasium (DHuGRC) sicher vor Sophie Barat Schule
WKII, Gig-Doppelvierer: Wilhelm-Gymnasium (DHUGRC) mit hartem Endspurt knapp vor STS Alter Teichweg, vor Matthias-Claudius-Gymnasium
WKII, Riemen-Vierer: STS Alter Teichweg (Koop. mit RCA) nach langem Bord-an-Bord Kampf knapp vor Matthias-Claudius-Gymnasium
WKII Achter: Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium (RG Hansa) vor Brecht Schulen (Koop. RCA, a.K.; für den Schüler-Achter-Cup qualifizierend)

Zum Schluss darf erneut festgestellt werden, dass Rudern sich wieder einmal als sehr sichere Sportart präsentiert hat. Es gab 0 Kenterungen und 0 Verletzungen. Auch das beim Rudern stark beanspruchte Herz-Kreislauf-System hielt bei allen Schülerinnen und Schülern stand.

Dank geht erneut an den Hamburger und Germania Ruder-Club, in dessen Bootshaus wir uns erneut wohlfühlen durften und an den benachbarten RC Favorite Hammnonia, dessen Steg von diversen Teams genutzt werden durfte.

von Hamburger Schüler-Ruderverband

Schülerrudertag 2018 in Dresden

(04.10.2018) Anlässlich der DRJ-Referatssitzung am 20. Oktober in Dresden findet parallel auch der 11. Schülerrudertag statt. Eingeladen sind die Landesverbände und Einzelmitglieder unseres Verbandes. Themen werden u.a. die Weiterentwicklung des Wettkampfprogramms „Jugend-trainiert“ sein.

Der Vorstand des Bundes traf sich anlässlich des Bundesfinales

Da der 11. Schülerrudertag in die Referatssitzung der DRJ integriert ist und viele Mitglieder in Personalunion von DRJ und BDRS anwesend sein werden, geht´s für sehr viele Teilnehmer bereits morgens um 9:30 Uhr mit der Sitzung des Referats Schülerrudern der DRJ los. Gegen 16 Uhr werden dann die Tagesordnungspunkte unseres Verbandes im reduzierten Kreis besprochen.

Text und Bild: Dr. T. Woznik

Jugendrudertag und Sitzung des Referats Schülerrudern in Dresden

Die Liebfrauenkirche am Tagungsort in Dresden
Die Liebfrauenkirche am Tagungsort in Dresden

(06.11.2018) Am Wochenende 20./21. Oktober fand der Jugendrudertag sowie die Sitzung des Referats Schülerrudern der DRJ in Dresden statt. Samstags trafen sich 11 Landesvertretungen und Mitglieder des Bundes Deutscher Schülerruderer zur gemeinsamen Sitzung im Referat „Schülerrudern“ der DRJ. Sonntags nahmen dann fast alle am Jugendrudertag im Rathaus der Stadt teil. Mit dabei der OB der Stadt und viele Präsidiumsmitglieder des DRV, wie bpsw. der stellvertretende Vorsitzende des DRV Dag Danzglock.

Der Vorsitzende des Referates Achim Eckmann (Hamburg) begrüßte die Teilnehmer aus insgesamt elf Bundesländern. Neben der Wahl des Vorsitzenden stand mit dem Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ ein zentraler Beratungspunkt auf der Tagesordnung. Zum Vorsitzenden für die nächsten zwei Jahre wurde mit Achim Eckmann der amtierende Vorsitzende im Amt bestätigt.

Zeitlich sehr umfassend wurde der Tagesordnungspunkt Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ beraten. Nach einem Rückblick auf das Bundesfinale 2018, bei dem Kritik in Bezug auf die mangelhafte Ernährungs- und WC-Situation sowie auf schlechte Schiedsrichterleistungen eingegangen wurde, gab der Vorsitzende bekannt, dass die Aufnahme und Verbleibkriterien zum Wettbewerb Jugend trainiert für Olympia neu gefasst werden sollen. Damit werden die sog. Magdeburger Kriterien in Zukunft abgeschafft und durch andere ersetzt.

Das Referat Schülerrudern mit seinem Vorsitzenden Achim Eckmann (Bildmitte)

Anschließend diskutierten die Teilnehmer intensiv über die Weiterentwicklung des Wettkampfsprogramms JtfO. Im Laufe der Beratung wurden vier Vorschläge zur Veränderung des Wettkampfprogramms entwickelt und diskutiert. Das Referat Schülerrudern schlägt der DRJ und der Schulsportstiftung folgende Änderung für das Wettkampfprogramm vor:

WK II Jungen: Achter und Renn-Doppelvierer mit Stm.,
WK II Mädchen: Doppelvierer und Gig-Doppelvierer mit Stm.,
WK III der Jungen und Mädchen jeweils Doppelvierer und Gig-Doppelvierer mit Stm.

Sonntags folgte der Jugendrudertag, auf dem der Vorsitzende Marc Hildebrandt und unser Schülervertreter Achim Eckmann in ihren Ämtern bestätigt wurden. Zentraler Tagesordnungspunkt war die Verabschiedung einer umfassenden Neufassung der Bestimmungen für das Jungen- und Mädchenrudern.

Weitere Informationen zum Jugendrudertag in Dresden finden Sie hier (anklicken).

Text und Fotos: Dr. T. Woznik

Ganztags im Ruderboot mit Teamspirit: Rudern am Wilhelm Gymnasium Hamburg

Rudern gehört zum Wilhelm-Gymnasium im Hamburger Stadtteil Harvestehude wie die Luft zum Atmen. Vom Ganztagskurs für die Jüngeren über den Pflichtkurs in Klasse 7 und 10 bis zum Abi-Prüfungsfach begleitet der Wassersport die Schülerinnen und Schüler.

Schülerinnen und Schüler ziehen das Ruderboot an LandDas altsprachliche Wilhelm-Gymnasium in Harvestehude, einem der vornehmsten Stadtteile Hamburgs, liegt nur einen Steinwurf von der Alster entfernt. Die rund 700 Schülerinnen und Schüler kommen nicht nur aus der unmittelbaren Nachbarschaft. „Unser Einzugsgebiet erstreckt sich von Niendorf bis in die Hafen-City, von Altona bis nach Barmbek“, sagt Schulleiter Dr. Martin Richter. Manche nähmen sogar einen Schulweg von sechs oder sieben Kilometern in Kauf, um hier zur Schule zu gehen. Neben den alten Sprachen Alt-Griechisch und Latein punktet das Gymnasium vor allem mit seinem besonderen Musikzweig – und mit dem Schulrudern.

„Seit 1909 wird am Wilhelm-Gymnasium gerudert“, berichtet Nils von Arnim, Ganztagskoordinator der Schule. Als ehemaliger Schüler des Gymnasiums ist er quasi „auf der Alster“ aufgewachsen, hat Rudern als Leistungssport betrieben und war Bundessieger bei Jugend trainiert für Olympia. Nach dem Studium, Jura und Lehramt, arbeitete er zunächst ein paar Jahre im Politikbetrieb Berlins, bevor es ihn wieder die Heimat und damit zurück ins Klassenzimmer zog. Sein Referendariat absolvierte er in Mümmelmannsberg, einem Stadtteil in Hamburgs Osten, bis seine alte Schule ihn schließlich zurückholte.

Nils von Arnim im Bootshaus„Obwohl Hamburg am Wasser liegt, gibt es offenbar nur sehr wenig Ruderlehrer“, erzählt er. Seit drei Jahren unterrichtet der 40-Jährige nun am Wilhelm-Gymnasium. Deutsch, Gesellschaftslehre, Politik – und eben Rudern. „Im Bereich Rudern bieten wir alles an, vom Ganztagskurs bis zum Leistungssport“, so von Arnim. Zur Schule gehört der 1909 gegründete Schulruderverein GRV„H“ (Gymnasial-Ruderverein „Hamburg“), in den alle Schülerinnen und Schüler, die Spaß am Rudern haben, eintreten können. Der selbstverwaltete Verein hat derzeit rund 100 Mitglieder.
Rudern während der gesamten Schulzeit

Nach dem Ausprobieren im Ganztagskurs in der 5. Jahrgangsstufe entscheiden die Kinder, ob sie dem Verein beitreten wollen. Doch auch wenn nicht – am Rudern führt im Wilhelm-Gymnasium kein Weg vorbei: In Klasse 7 und 10 ist Rudern Pflichtkurs, in der Oberstufe schließlich kann Rudern als Sportkurs gewählt und in die Abiturprüfung eingebracht werden. Gerudert wird nachmittags zu festen Trainingszeiten auf der Außenalster am Bootshaus des benachbarten Clubs „Der Hamburger und Germania Ruder Club“ (DHuGRC), mit dem seit über 100 Jahren eine Kooperation besteht.

Ruderer am StegDas Rudertraining findet ganzjährig statt, von April bis September im Wasser, im Winter in der Turnhalle oder im Ergoraum. An einem warmen Frühsommertag veranstaltet die Schule einen Schnuppertag. Rund 25 Fünftklässler tummeln sich am Bootssteg und lauschen den Anweisungen der älteren Schüler. „Neben Sportlehrern und Trainern des Germania Ruder Clubs kümmern sich erfahrene Ruderer aus der Schülerschaft um die Anfänger“, erklärt Nils von Arnim. Dazu gehört Ben Böttcher, der gerade sein Abitur macht.
 

Der 17-Jährige rudert seit der 5. Klasse und ist heute Kindertrainer im Club. Gerade ruft er der elfjährigen Nika im Trainings-Ruderboot zu: „Zieh die Blätter nach hinten!“ Und kommandiert: „Links senkrecht drehen. Und ziehen. Und nochmal!“ Nika gibt alles, aber es klappt noch nicht so richtig. Wieder an Land erzählt die Schülerin, dass sie schon gesegelt, aber noch nie gerudert sei. „Ich weiß noch nicht, ob mir das gefällt.“ Klassenkameradin Tam My hat einen klaren Vorteil. „Ich bin schon seit einem halben Jahr im Ganztagskurs Rudern, das macht richtig Spaß, das mach ich weiter!“

Quelle: https://www.ganztagsschulen.org/de/34150.php

Text und Fotos: Claudia Pittelkow

 

 

Rudern im Ganztag: „Eine wunderbare Mischung“

(31.07.2018 / Autor: Stephan Lüke) Seit Jahren unterstützt der Landesruderverband Baden-Württemberg Vereine, die diese Sportart in der Schule etablieren. Immer mehr erkennen den Mehrwert eines solchen Engagements. Holger Knauf, der Landesbeauftragte für Schülerrudern, im Gespräch.

Online-Redaktion: Herr Knauf, „Schulrudern – wie pack ich’s an?“ lautet die Überschrift auf Ihrer Homepage beim Landesruderverband Baden-Württemberg. Umgekehrt gefragt: Warum sollten Vereine das Schulrudern anpacken?
Holger Knauf: Es gibt gute Gründe, sich in der Schule zu engagieren. Nicht zuletzt durch die ständig steigende Zahl von Ganztagsschulen ergeben sich Möglichkeiten, für unseren Sport und den eigenen Verein Werbung zu betreiben. Es ist leichter möglich, den Ruf und das Ansehen positiv zu beeinflussen. Ein Ansehen, das dokumentiert, dass sich ein Verein nicht nur für den Leistungs-, sondern eben auch für Breitensport und Gesundheitsförderung stark macht. Kooperationen mit Schulen, seien es Ganztags- oder Halbtagsschulen, bieten die Chance, das eigene Portfolio zu erweitern.
Dass ein Ruderangebot in der Schule darüber hinaus den Vereinen neue Mitglieder bescheren kann, ist ein wunderbarer Nebeneffekt. Mal ganz abgesehen davon, dass sich unter den Schülerinnen und Schülern manch ein Talent befindet, das sonst gar nicht entdeckt worden wäre.

Online-Redaktion: Ein Problem für Vereine und Ehrenamtliche sind die Arbeitszeiten während der Schulzeit…

Knauf: Ein auf den ersten Blick berechtigter Einwand. Aber es müssen nicht unbedingt hauptamtliche Trainer sein. Der Landessportbund und der Landesruderverband bieten einmal jährlich gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg eine Mentorenausbildung für junge Ruderer an. Üblicherweise bereiten sich darin 16 bis 18 Sportlerinnen und Sportler auf einen Einsatz an einer Schule vor. Das sind zumindest junge Leute mit tollen Ideen, enormen Engagement und dem Impuls, Rudern bekannter zu machen – durch ihre Doppelrolle dienen sie gleichzeitig auch als Vernetzung zwischen Schule und Verein. Aktuell verfügen wir über rund 90 aktive Mentoren. Manche betreiben Nachwuchsarbeit im Verein, andere gehen in Schulen.

Online-Redaktion: Wie können Schulen diese Mentoren bezahlen?

Knauf: Möglich ist das zum einen über das Kooperationsmodell Schule und Verein. Das Land unterstützt die Maßnahme mit 360 Euro pro Schuljahr. Darüber hinaus existiert das sogenannte Jugendbegleiterprogramm. Es ermöglicht insbesondere beim Ausbau der Nachmittagsangebote an Ganztagsschulen das Engagement externer „Experten“, der Jugendbegleiter. Das können auch Übungsleiter oder Trainer aus einem Sportverein sein. Wie viel der Jugendbegleiter erhält, wird mit der Schulleitung abgestimmt. 8 Euro pro 45-minütiger Unterrichtsstunde sind möglich. Häufig bezahlen die Schulen den Verein für das Schulrudern aus dem eigenen Schuletat beim Schulträger. Und nicht zuletzt helfen auch Fördervereine an den Schulen und tragen dazu bei, dass Übungsleiter mitfinanziert oder Ruderboote für die Kooperation gekauft werden können.

Online-Redaktion: Welche Unterstützung bieten Sie als Referent für das Schulrudern beim Landesruderverband ihren Vereinen?

Knauf: Vieles dreht sich um Aufklärung und Beratung. Ich setze mich mit den Vorständen und Vertretern von Schulleitungen oder Sport-Fachschaften zusammen, verdeutliche den Nutzen des Schulruderns, zeige aber auch auf, wie mit zukünftigen Kooperationspartnern diskutiert und wie Kooperationsverträge abgeschlossen werden können. Dabei gibt es aber keine pauschale Patentlösung, da die Ausgangsvoraussetzungen teils sehr unterschiedlich sind – es geht eher darum, dass man anhand von Best-Practice-Modellen den Schulen und Vereinen Möglichkeiten aufzeigt, die bei anderen Kooperationen funktionieren, aber auch vor möglichen Fehlern warnt, die bei Kooperationen gemacht werden können.

Online-Redaktion: Wie viele Vereine bieten Schulrudern an?

Knauf: Rund 20 von insgesamt 42 Vereinen. Es gibt Vereine, die nicht nur wegen der Personalfrage dem Schulrudern reserviert gegenüberstehen. Manche haben auch Sorge um ihr teures Material, andere glauben, dass ihnen das Engagement nichts bringt, zumindest keine neuen Mitglieder.

Online-Redaktion: Was halten Sie diesen Bedenken entgegen?

Knauf: Die Erfahrung lehrt, dass Schülerinnen und Schüler sehr verantwortungsbewusst mit den Booten umgehen. Und ganz ehrlich: Wo ist der Unterschied, ob Jugendliche im Rahmen des Schulangebots im Boot sitzen oder sich direkt einem Verein anschließen? Was die Mitgliederzahlen angeht, gibt es bislang keine Erhebungen. Da kann ich nur von der Entwicklung an meiner Schule, dem Friedrich-Schiller-Gymnasium Marbach, sprechen. Hier melden sich jährlich circa 70 Schülerinnen und Schüler zum Rudern an. Rund zehn von ihnen schließen sich anschließend einem Verein an.

Online-Redaktion: Wo sehen Sie die größten Hürden für die Schulen, sich auf eine solche Zusammenarbeit einzulassen?

Knauf: Ich sehe mehrere Aspekte. Oft scheuen Schulen den mitunter weiten Weg zur Ruderstätte. Das muss tatsächlich gut organisiert werden. Und dann spielt die Uhrzeit häufig eine wichtige Rolle. Schulen sagen uns, dass Schülerinnen und Schüler schwer zu motivieren sind, noch einmal zum Training aufzubrechen, wenn sie erst einmal zuhause waren. Darum empfehlen wir, die Ruderkurse in Absprache mit der Schule dicht ans Schulende zu legen. Ich will nicht verschweigen, dass dem Rudern mitunter aus seiner Tradition heraus ein etwas elitärer Ruf anhaftet. Das könnte übrigens auch ein Grund dafür sein, dass sich fast ausschließlich Gymnasien diesem Sport widmen.

Schwer macht es uns zudem die Tatsache, dass Rudern in der Sportlehrerausbildung in Baden-Württemberg nicht mehr existiert. Die Erfahrungen zeigen, dass das Schulrudern dort am besten funktioniert, wo an den Schulen Lehrkräfte tätig sind, die mit dem Rudern zu tun haben und sich für das Schulrudern begeistern können. Diese Begeisterung zeit sich dann auch im Ruderangebot der Schule, in der Initiative gegenüber dem örtlichen Ruderverein und letztendlich in den Meldezahlen und Erfolgen beim Schulsportwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“.

Online-Redaktion: Kann sich eine Familie, deren Kind in der Schule fürs Rudern Feuer gefangen hat, anschließend eine Mitgliedschaft im Verein leisten?

Knauf: Rudern ist tatsächlich teuer. In erster Linie aber, was die Anschaffung und die Instandhaltung sowie -setzung anbetrifft. Ein Achter kostet beispielsweise rund 40.000 Euro. Doch diese Kosten geben die meisten Vereine nur bedingt an ihre jugendlichen Mitglieder weiter. Deren Jahresbeitrag liegt zwischen 150 und 300 Euro. Das ist sicher mehr als in einem Fußballverein, aber auch weniger als in anderen Sportarten. Dafür aber erhalten die Kinder und Jugendliche eine aufwendige Grundausbildung. Wenn diese übrigens im Rahmen des Schulruderns stattfindet, haben manche Vereine Spezialtarife für die ersten Jahre der sich anschließenden Vereinszugehörigkeit entwickelt. Dort zahlen die Nachwuchsruderer etwa nur die Hälfte. Aber klar: Auch 75 oder 150 Euro pro Jahr müssen erst einmal bezahlt werden.

Online-Redaktion: Welche sozialen Effekte erzielt das Rudern?

Knauf: Unsere Sportart bietet eine wunderbare Mischung – einerseits eine große individuelle Entwicklung und Erfahrung und zugleich das Miteinander. Das fängt schon beim Boot tragen, Einsteigen und Ablegen an: Ohne den Anderen geht es nicht. In einem Boot läuft es am besten, wenn die Harmonie und Abstimmung passen. Ruderer merken und wissen, dass sie nur dann gut rudern, wenn man auf den Schwächeren Rücksicht nimmt, ihn unterstützt, ihm Tipps gibt und sich für ihn auch schon einmal besonders engagiert. Rücksicht und Geduld spielen eine große Rolle.

Aber natürlich gibt es im Leistungsbereich später auch so etwas wie Selektion, den Kampf um den Platz im erfolgreichen Boot. Neben den gruppendynamischen Prozessen lernen die Sportler auch, sich konsequent an Regeln zu halten oder im Boot Verantwortung zu übernehmen – etwa wenn sie mit ihrem Boot Schifffahrtswege nutzen oder als Steuermann dort für ihre Mannschaft zuständig sind.

Online-Redaktion: Sie erwähnten die Schule als Talentpool. Wurden bereits Talente entdeckt?

Knauf: Eine ganze Reihe sogar. Sowohl die Olympiasiegerin von Rio im Doppelvierer Carina Bär als auch der Olympiasieger im Achter, Christof Wilke, haben in der Schule mit dem Rudern begonnen. Lustige Randnotizen zu den beiden: Carina Bär wurde im Sportunterricht von ihrem Lehrer und späteren Heimtrainer Marco Haaf im Sportunterricht entdeckt und wenig später ins Lehrerzimmer einbestellt. Dort prophezeite dieser ihr, dass sie „in zehn Jahren Olympiasiegerin wird“. Genauso ist es gekommen. Und Christof Wilke hat seine Karriere beim Schulrudern an der Evangelischen Schule Schloss Gaienhofen am Bodensee begonnen, ist mittlerweile Lehrer und kehrt in nächster Zeit an den Bodensee zurück.

Online-Redaktion: Wenn Sie ein paar Jahre vorausschauen: Wo steht das Schulrudern in Baden-Württemberg 2025?

Knauf: Es wäre klasse, wenn sich bis dahin 30 Vereine dafür begeistern könnten, Kooperationen mit Schulen einzugehen.

Online-Redaktion: Vielen Dank für das Interview!

Quelle: https://www.ganztagsschulen.org/de/28459.php

Caro-Ruderin Elisa Saks erhält Coubertin-Preis

Schulleiter Helmut Brandebusemeyer und Elisa Saks

Als besondere Auszeichnung für hervorragende Leistungen im Fach Sport hat das Niedersächsische Kultusministerium unter Mitwirkung des LandesSportBundes den Pierre-de-Coubertin-Schulpreis gestiftet. Im Rahmen der Abiturientenentlassungsfeier am Gymnasium Carolinum Osnabrück am 21.6.2018 überreichte Schulleiter Helmut Brandebusemeyer die Pierre-de-Coubertin-Medaille samt Urkunde an die Ruderin Elisa Saks.

Landessieg 2018 im Gig-Doppelvierer (Mädchen WKII) mit Elisa Saks als Steuerfrau

Elisa ist im September 2011 als Schülerin der Klasse 5 der Ruderriege beigetreten und war über all die Jahre in dieser Arbeitsgemeinschaft aktiv. 2015 belegte sie beim Bundesfinale von „Jugend trainiert für Olympia“ Platz 4 im WKIII-Doppelvierer und mit dem „Mädchen-Caro8er“ wurde sie 2017 Dritte beim Schülerinnen-Achtercup in Berlin. Durch ihr selbstbewusstes Auftreten und ihre laute Stimme wurde sie frühzeitig eine begehrte Steuerfrau. 2014 wurde sie mit einem Jungenvierer Bundessiegerin bei „JtfO“.

Elisa feuert ihren siegreichen Jungenvierer beim Finalrennen an.

Sie nahm regelmäßig an Wanderfahrten teil und hat bereits sechsmal das Fahrtenabzeichen erworben. Sie war vier Jahre lang Vorstandsmitglied, davon war sie ein Jahr 1. Vorsitzende. Seit einem Jahr trainiert sie einen Jungenvierer, der zweifacher Landessieger wurde und sich für das Bundesfinale qualifiziert hat.

Mittlerweile ist sie auch beim Osnabrücker-Ruderverein, beim Landesruderverband und beim Deutschen Ruderverband eine begehrte Steuerfrau. 2017 errang sie bei den Deutschen Meisterschaften einen 2. sowie einen 3. Platz und in diesem Jahr zwei 2. Plätze.
Bei den U23-Weltmeisterschaften im polnischen Poznan (25. – 29.7.2018) wird sie den deutschen Frauen-Vierer steuern.

Text und Bilder: Peter Tholl

Elly-Heus-Schule Wiesbaden holt sich den Gesamtsieg

Nachdem der Pokal für den Gesamtsieg im letzten Jahr nach Rheinland-Pfalz an das Kurfürst-Balduin-Gymnasium aus Münstermaifeld ging, gelang es der Elly-Heus-Schule aus Wiesbaden in diesem Jahr wieder den Pokal nach Hessen zurück zu holen. Spannend ging´s auf den nächsten Plätzen zu: den zweiten Platz mit 10 Punkten erreichte die Otto-Hahn-Schule aus Hanau knapp vor der Leibnizschule Frankfurt-Hoechst mit 9 Punkten.

Über zwei Finalsiege freuten sich die Gastgeber, jeweils einen Tagessieg errangen das Friedrich-Dessauer-Gymnasium auf Frankfurt-Höchst, die Otto-Hahn-Schule aus Hanau sowie das Kurfürst-Balidun-Gymnasium aus Münstermaifeld. Erstmals in die Siegerlisten konnte sich die Gutenbergschule aus Wiesbaden (links im Bild) eintragen.

Sieger in Tagesbestzeit: die Crew in der WK II vom Friedrich Dessauer Gymnasium aus Frankfurt-Höchst in der Zeit von 2:37 Min.

Gesamtwertung für den Pokal des Schülerruderverbandes Hessen e.V.
1. Elly-Heus-Schule Wiesbaden, 13 Punkte
2. Otto-Hahn-Schule Hanau, 10 Punkte
3. Leibnizschule Frankfurt, 9 Punkte
4. Gutenbergschule Wiesbaden, 6 Punkte
5. Kurfürst-Balduin-Gymnasium Münstermaifeld, 5 Punkte

Dr. Thomas Woznik

Neu: Schülerinnen-Achter-Cup 2017

Unter der Schirmherrschaft des Deutschland-Achters der Frauen, dank der Unterstützung durch den Ruder-Club Deutschland Stiftung Rudern, die Deutsche Schulsportstiftung und den Bund Deutscher Schulruderer schreibt die Deutsche Ruderjugend zum ersten Mal den Schülerinnen-Achter-Cup aus. Im Rahmen des Bundesfinales von „Jugend trainiert für Olympia“ findet der Schülerinnenwettbewerb am 19./20. September 2017 auf der Regattastrecke in Berlin-Grünau statt. Neu: Schülerinnen-Achter-Cup 2017 weiterlesen

Schäden am Schulbootshaus in Wiesbaden

Anfang Februar ist am Schulbootshaus im Schiersteiner Hafen ein Schwimmponton abgerissen, so dass die Schwimmfähigkeit stark beeinträchtigt ist. Das Bootshaus ist aktuell für den Übungsbetrieb gesperrt, die Ruderer bleiben an Land.

Ansgar Berz und Dirk Schreiber die Protektoren des Schülerruderns bemühen sich derzeit bei den zuständigen Ämter der Stadt um eine Reparatur, damit der Weiterbetrieb ermöglicht wird. Immerhin hätte eine längere Sperrung erhebliche Auswirkungen auf die Aktivitäten nicht nur im Schülerrudern.

Dr. Thomas Woznik